Veröffentlicht am 17. September 2024

Hochwasser September 2024

Ybbstal mit blauem Auge davongekommen

Die reißenden Fluten der Ybbs auf Höhe des E-Werks in Opponitz (C) FF Opponitz

Ganz Niederösterreich wurde anlässlich der starken Regenfälle zum Katastrophengebiet erklärt. Die Ybbstal-Gemeinden wurden dieses Mal von großen Schäden verschont.

Der Rat, das vergangene Wochenende sicherheitshalber zu Hause zu verbringen, war angesichts der Regenereignisse und der Flussanschwellungen ein guter. Daher kam es auch trotz widriger Fahrverhältnisse und von Sturmböen abgerissenen Ästen kaum zu Schäden an Fahrzeugen oder Menschen. Denn seit Freitag standen die Feuerwehren der Region in Dauerbereitschaft und überprüften laufend neuralgische Stellen und Bachbereiche, die für Verklausungen bekannt sind.

In Waidhofen schwollen die Ybbs und die einmündenden Bäche zwar stark an, das durchwegs 60 Meter breite Flussbett konnte die Wassermassen aber fassen und ableiten. Spektakulär waren die Blicke auf die Staustufen der Kraftwerke Schwellöd, Kaiserjubiläumskraftwerk und Stadtkraftwerk aber dennoch.

Fünfjährliches Hochwasser in Ybbsitz

Die Pegelstände der Kleinen Ybbs erreichten mit Freitag, 22.00 Uhr, bei einer Durchflussmenge von 77,1 Kubikmetern pro Sekunde die Dimension eines fünfjährlichen Hochwassers und pendelte bis Sonntagnachmittag um den Wert von 75 Kubikmetern pro Sekunde. „Die Bevölkerung hat dieses Mal den mobilen Hochwasserschutz rechtzeitig und vorbildlich angebracht und die Freiflächen säuberlich von Gegenständen befreit, die bei einer Überflutung weggeschwemmt werden könnten“, lobt Bürgermeis­ter Gerhard Lueger. Nur entlang der Schwarzen Ois hat es kleinere Erdrutsche im Bereich Maria Seesal gegeben, die saniert werden müssen.

Hollensteiner Hochwasserschutz bestand Bewährungsprobe

„In Hollenstein hat der neue Hochwasserschutz seine Bewährungsprobe bestanden“, meldete Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer. Als Hochwasserschutzdamm zwischen Kleinhollenstein bis zur Siedlung Werfel auf Höhe des Strandbades waren in den vergangenen Jahren mehrere Hochwasserschutzbauwerke errichtet worden, die mit Ausläufen und teils mobilen teils fixen Pumpwerken versehen sind. Die Feuerwehr war mit 50 Mann im Einsatz. „Auch die Hinterlandentwässerung im Bereich Kleinhollenstein hat perfekt funktioniert“, so Zebenholzer.

Bundesstraße B31 war gesperrt

Zu einer zeitweisen Sperre der Bundesstraße B31 zwischen Opponitz und Hollenstein im Bereich Seeburg kam es am Sonntag. „Seeburg ist dem Namen einmal mehr gerecht geworden, links und rechts der Bundesstraße standen die Wiesen unter Wasser“, sagte der Opponitzer Bürgermeister Johann Lueger. Weiters ist im Bereich der „Luckn“ der Güterweg auf einer Länge von 30 Metern vom reißenden Bach „abgenagt“ worden. „Hier werden wir einen Steinwurf setzen müssen. Ich hoffe, dass es angesichts der durchnässten Erde nicht zu größeren Murenabgängen kommt“, so Lueger.

Weyer an Überschwemmung vorbeigeschrammt

„Auf der Bahnpromenade ist es wirklich um Zentimeter gegangen, dass der Bach nicht über die Ufer getreten ist“, sagte Bürgermeister Gerhard Klaffner. Wäre der Pegel nur um weitere fünf Zentimeter gestiegen, so wären die Straße und wie schon bei früheren Hochwässern die Keller der anrainenden Häuser geflutet worden.

„Weiters hat sich der Hochwasserschutz und der Lawinenverbau am Dürnbach bezahlt gemacht haben“, sagte Klaffner. Dass die Verbindungsbrücke zum Bahnhof Kastenreith und zum Ortsteil Hanger über den Gaflenzbach zeitweise geflutet wurde, sieht Klaffner nicht dramatisch. „Wenn die Enns Hochwasser führt, staut die Gaflenz zurück. Am Sonntag war die Brücke unter Wasser, aber der Verkehr konnte gut umgeleitet werden“, betonte Klaffner. Zu zwei Hangrutschungen kam es auf der Auffahrt zur Viehtaler Alm. Die Auffahrt ist bis auf Weiteres gesperrt. „Ab der Klaus müssen wir die Lage begutachten und die Gefahrenmomente einschätzen, bevor wir die Straße freigeben können“, so Klaffner.

Kaum Schäden im vorderen Ybbstal

„Uns wurden noch keine Schäden gemeldet“, so Kematens Bürgermeisterin Juliana Günther am Montagvormittag. „Gott sei Dank sind wir bei diesem Starkregen glimpflich davongekommen.“ Anton Kasser, Bürgermeister von Allhartsberg, meldete ebenfalls kaum Schäden durch Hochwasser oder Starkregen. „Bei einigen Häusern hat es das Grundwasser in Kellerräume reingedrückt. Das Wasser konnte aber rasch ausgepumpt werden“, berichtete Kasser. In der Gemeinde Sonntagberg war zwar eine Sperre im Lueggraben notwendig, aber mit Stand Montagnachmittag kam es zu keinen größeren Schadensfällen, wie Bgm. Thomas Raidl bekanntgab.

Bilder vom Hochwasser im Ybbstal

Danke an alle, die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben!

Veröffentlicht am 17. September 2024

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