Veröffentlicht am 19. Juli 2024

Moderne Lehrwerkstätte für TKM

Böhlerwerker Unternehmen investiert in Fachkräftesicherung

(v. l. n. r.): Bgm. Thomas Raidl, BM Leopold Reisinger, Sarah Reiter, Abgeordneter zum NÖ Landtag Anton Kasser in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Müller, Dominik Übellacker, Mag. Erich Brandecker, Mag. Andreas Geierlehner
© FALKEmedia GmbH

Die TKM (The Knife Manufacturers) zählt seit vielen Jahrzehnten zu den führenden Herstellern von Maschinenmessern und Sägen für zahlreiche Industriebranchen. Seit 2022 hat das Unternehmen einen neuen Eigentümer und ist nun Teil der Groz-Beckert Gruppe. Groz-Beckert hat große Wachstumsziele mit „den Messermachern“ und investiert stark in den Standort in Böhlerwerk. Am 16. Juli erfolgte der Spatenstich zum Bau der neuen Lehrwerkstätte auf über 650 m². Der Ybbstaler durfte dabei sein und Herr Axel Müller, Holding Geschäftsführer in der TKM Gruppe und Geschäftsführer bei TKM Austria, sowie Herr Erich Brandecker, Personalleiter TKM Austria, gewährten uns exklusive Einblicke zum Projekt. Als CSO trägt Herr Müller die Vertriebsverantwortung der Unternehmensgruppe für die Bereiche Metall, Maschinenelemente, Holz sowie Kunststoff, Gummi und Recycling.

Sehr geehrte Herren, vielen Dank für die Einladung zu diesem Meilenstein der Geschichte von TKM Austria in Böhlerwerk. Welche Vorteile bringt nun die Eigentümerschaft durch Groz-Beckert für TKM?

Hr. Müller: TKM bleibt als Marke so bestehen wie bisher und wurde als Teilkonzern bei Groz-Beckert integriert. Das bringt viele Vorteile. Wir dürfen das, was unser früherer Eigentümer Hr. Thomas Meyer aufgebaut hat, nicht nur weiterführen, sondern strategisch ausbauen und dabei auf die Expertise eines traditionsreichen und sehr erfolgreichen deutschen Konzerns wie Groz Beckert vertrauen.

Warum ist eine der ersten Investitionen, die für TKM Böhlerwerk getätigt werden, der Bau einer Lehrwerkstätte?

Hr. Müller: Um unseren Wachstumszielen gerecht zu werden, benötigen wir vor allem hochqualifizierte Fachkräfte, die wir uns nur selbst ausbilden können.

Die Lehrwerkstätte in Böhlerwerk wird auch den TKM-Lehrlingen anderer Standorte zur Verfügung stehen. Warum wurde Böhlerwerk als Zentrum der „TKM-Talentschmiede“ ausgewählt?

Hr. Müller: Weil die Ausbildung von Lehrlingen hier eine lange Tradition hat. Es gibt schon seit vielen Jahren eine innerbetriebliche Lehrwerkstatt bei TKM Austria. Mit der neuen Lehrwerkstatt wollen wir bewusst unsere Arbeitgebermarke als attraktiver Ausbildungsbetrieb in der Region stärken. In Deutschland ist die Ausbildung etwas anders organisiert. Innerbetriebliche Lehrwerkstätten sind da nicht so häufig. Daher wollen wir die neue Lehrwerkstatt bei TKM Austria auch gruppenweit, insbesondere für unsere gewerblich Auszubildenden in Deutschland nutzen.

Was genau wird nun in den nächsten Monaten hier entstehen? Was macht diese Lehrwerkstätte besonders?

Hr. Müller: Wir nutzen eine freistehende Fläche in einem bestehenden Gebäude und lassen auf 650 m² unsere neue Lehrwerkstatt entstehen. Für die Herstellung unserer Produkte ist ein tiefes CNC-Knowhow erforderlich, demnach statten wir unsere neue Lehrwerkstatt mit modernen Fräs- und Drehmaschinen aus. Zusätzlich werden moderne Lern- und Ausbildungssysteme integriert, die für ein abwechslungsreiches Lernumfeld sorgen. Durch die straßenseitige Gebäudeöffnung erhält die TKM Austria darüber hinaus ein optisches Facelift, wo auch ein neues Besucher-Eingangsportal integriert wird.

Wie hoch ist die Investitionssumme?

Hr. Müller: Die Gesamtinvestition inkl. der baulichen Maßnahmen und der Maschinenausstattung beläuft sich auf ca. 1,6 Mio. Euro.

Welche Investitionen seitens der Konzernmutter sind noch für Böhlerwerk geplant?

Hr. Müller: TKM Austria wird das Kompetenzzentrum für Langprodukte innerhalb der Unternehmensgruppe. Neben kontinuierlichen Ersatzinvestitionen für unsere Kerntechnologien Fräsen und Schleifen, planen wir eine spezielle Fertigungsinsel für ein wichtiges Produkt im Bereich der Verpackungsindustrie.

Herr Müller, hatten Sie bei Ihren Besuchen bei TKM-Böhlerwerk schon Gelegenheit, das Ybbstal abseits der Arbeit zu erkunden?

Hr. Müller: Ja, nachdem ich bereits seit 2013 Geschäftsführer bei TKM Austria bin und seither meinen Zweitwohnsitz hier habe, habe ich die Gegend durch viele Bergtouren und Wanderungen kennen und schätzen gelernt. Vor allem das gute Essen begeistert mich immer wieder aufs Neue.

Wie würden Sie die Ausbildung bei TKM einem jungen Menschen schmackhaft machen, bzw. was können sich die Jugendlichen unter diesem Job vorstellen?

Hr. Müller: Eine Ausbildung mit viel Abwechslung und starkem Praxisbezug. Unsere Lehrlinge schätzen es, dass sie rasch in den produktiven Abteilungen zum Einsatz kommen und aktiv an unseren Produkten mitarbeiten. Neben dem tiefen Knowhow-Aufbau setzen wir auch auf einen starken Lehrlingsaustausch innerhalb der TKM-Standorte.

Was erwarten Sie von einem TKM-Lehrling?

Hr. Müller: Begeisterung, Interesse, Offenheit, Zusammenarbeit und Teamplayer-Mentalität

Haben Sie einen ganz persönlichen Tipp aus Ihrem Berufsleben, den Sie jungen Ybbstalerinnen und Ybbstalern, bzw. angehenden TKM-Lehrlingen, mit auf den Weg geben möchten?

Hr. Müller: Stets wach sein, Interesse zeigen und immer neugierig und wissbegierig bleiben.

Herr Brandecker, wann dürfen die Lehrlinge in die neue Lehrwerkstätte „einziehen“?

Hr. Brandecker: Wir haben einen straffen Zeitplan und wollen mit den Maschinen bereits Anfang Mai 2025 übersiedeln. Ende Juni 2025 wird die Lehrwerkstatt bauseitig fertig sein, sodass wir für den Start der neuen Lehrlinge im September 2025 alle Vorbereitungen treffen können.

Welche Erwartungen setzen Sie in diese neuen Räumlichkeiten?

Hr. Brandecker: Die Lehre im Allgemeinen bietet heutzutage so viele Möglichkeiten. Wir wollen mit einem modernen Lernumfeld einen Beitrag zur Attraktivierung der Lehre in unserer Region leisten.

Ist es leicht, eine Lehrstelle bei TKM zu ergattern?

Hr. Brandecker: Im Rahmen eines mehrtägigen Schnuppereinsatzes haben sowohl die Lehrlinge als auch wir die Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen. Wie so oft geht es ums „Wollen“. Wenn wir eine gewisse Begeisterung und ernsthaftes Interesse spüren ist der Weg zum TKM-Lehrling grundsätzlich offen.

Die neue Lehrwerkstatt wird auf über 650 m² modernste Ausstattung bieten: von CNC-Bearbeitungsmaschinen, verschiedene Lernsystemen für Hydraulik und Pneumatik, 3D-Drucker, spielerische digitale Lerninhalte, um den Auszubildenden ein abwechslungsreiches und innovatives Lernumfeld zu bieten, bis hin zu einem Kicker-Tisch für die Pausen.
(in weiß v. l. n. r.): Bgm. Thomas Raidl, BM DI Mario Reisinger, BM Leopold Reisinger, Abgeordneter zum NÖ Landtag Anton Kasser in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Müller, Mag. Erich Brandecker und Mag. Andreas Geierlehner mit den Lehrlingen der TKM Austria GmbH
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Veröffentlicht am 19. Juli 2024

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